Mon, Oct 13, 2014 - 5:50 pm

Fachveranstaltung zum Thema Glücksspielsucht

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In der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) fand am 8. Oktober 2014 eine Veranstaltung zum Thema Glücksspielsucht statt. Soziologe Hartmut Görgen referierte über die Entwicklung der Spielsuchtprävention in den letzten zehn Jahren.

Die Fachveranstaltung mit dem Titel „Glücksspiel kann süchtig machen“ wurde gemeinsam vom Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) und der Landesfachstelle Glücksspielsucht Saar veranstaltet.

Im Mittelpunkt der Einführung von Soziologe Hartmut Görgen stand die Entwicklung im Bereich Glücksspielautomaten, deren Dichte bis 2012 extrem zugenommen habe. Durch immer schnellere Spielabläufe könne der Spieler nicht mehr über sein Spielverhalten nachdenken, was den Kontrollverlust fördere.

Kris­tina Weyer und Mar­kus Arand von der Lan­des­fach­stelle Glücks­spiel­sucht gaben unter anderem anhand von Fallbeispielen einen Einblick in den Bereich Beratung und Spielsuchtproblematik. Oft sei eine hohe Verschuldung Auslöser dafür, dass Betroffene und Angehörige Beratungsangebote wie Kliniken, Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen aufsuchten. Kritisiert wurde das Auftreten bekannter Persönlichkeiten wie Oliver Kahn in der Glücksspielwerbung, da durch die Vorbildfunktion der Eindruck von Normalität und Akzeptanz von Glücksspiel entstehe.
Torwart-Titan Oliver Kahn wirbt als Kooperationspartner für den Sportwettenanbieter Tipico mit dem Slogan „Ihre Wette in sicheren Händen“. Auch Online-Lottovermittler Einfachlotto setzt mit Lotthar Mattäus auf die Werbewirkung von bekannten Persönlichkeiten.

Jür­gen Trüm­per, Geschäfts­füh­rer des Arbeits­krei­ses gegen Spiel­sucht e. V. aus Unna informierte über „Glücks­spiel: Spiel­hal­len, Spiel­ca­fés und Sport­wet­ten“ und ging dabei beispielsweise auf die Entwicklung von Angeboten und Nutzungsverhalten ein. Auffallend sei die Präferenzverlagerung in den jüngeren Altersgruppen vom Automatenspiel in den Bereich Sportwetten.

Dr. Jörg Ukrow bewertete unter anderem auch aktuelle Regulierungsfragen. Er hält es durchaus für möglich, auf euro­päi­scher Ebene und davon abge­lei­tet auch natio­nal kon­trol­lie­rend in die Markt­ent­wick­lung ein­zu­grei­fen und eine Ein­däm­mung ille­ga­ler Ange­bote zu errei­chen, berichtet die Landesmedienanstalt Saarland auf ihrer Webseite.

Quelle: http://www.lmsaar.de/2014/10/gluecksspiel-im-spannungsfeld-von-angebot-suchtgefahr-und-jugendschutz/#more-4295
Bildcredit: fotolia.com - Gina Sanders

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